Antibiotikaresistenz – Auch für Tiere ein Problem
veröffentlicht am 12.10.2023
Immer wieder kommt der Begriff „Antibiotikaresistenz“ vor. Doch was bedeutet das eigentlich und wie sind Tiere davon betroffen?
Das neue Tierarzneimittelgesetz soll in Österreich die Verfügbarkeit sicherer und wirksamer Tierarzneimittel zum Schutz der Tiere selbst, aber auch zum Schutz des Menschen vor der Übertragung von Krankheiten durch Tiere, den sogenannten Zoonosen, sicherstellen.
Was ist eine Antibiotikaresistenz?
Antibiotikaresistenz heißt, dass bisher erfolgreich eingesetzte Antibiotika gegen bestimmte Bakterien keine Wirkung mehr zeigen. Die Bildung von Antibiotikaresistenzen ist ein natürlicher Vorgang und stellt eine Anpassung der Bakterien an ihre Umwelt dar. Bakterien haben vielfältige Mechanismen entwickelt, um unempfindlich (resistent) gegenüber Antibiotika zu werden. Resistent werden somit nicht Menschen bzw. Tiere, sondern Bakterien.
Was sind die häufigsten Gründe dafür, dass Antibiotikaresistenzen bei Tieren auftreten?
Hauptursache für Resistenzen ist der übermäßige und unsachgemäße Einsatz von Antibiotika bei Tieren. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung kann die Ausbreitung von Bakterien mit Resistenzen begünstigen.
Welche Maßnahmen gibt es, um die Wirksamkeit von Antibiotika bei Tieren zu erhalten?
Besonders wichtig ist, dass Hygienestandards eingehalten werden sowie die Optimierung der Haltungsbedingungen. Ergänzend ist der Einsatz von Impfstoffen und Präparaten zur Unterstützung des Immunsystems anzumerken. Dies kann auch helfen, Krankheiten vorzubeugen und den Antibiotika-Einsatz vermindern. Durch konstante Forschung und Entwicklung und sektorübergreifende Zusammenarbeit sowie kontinuierliche Aus- und Weiterbildung von Tierhalter:innen und Tierärzt:innen kann der wirksame Einsatz von Antibiotika hochgehalten werden.
Was sind die aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz im Veterinärbereich in Österreich?
Für die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika und zur Vermeidung weiterer Resistenzentwicklungen ist die kontinuierliche Erhebung und differenzierte Auswertung von Daten erforderlich. Dies wird in Österreich bereits seit 2010 durchgeführt. Der Einkauf und die Abgabe von Antibiotika durch die Tierärzt:innen wird erhoben (Antibiotika-Mengenströme). Mit einem sogenannten „Benchmark-System“ werden Ranglisten der Tierhalter:innen nach Verbrauchs/Anwendungsmenge wie auch die Tierärzt:innen nach Abgabemenge erstellt. Den Personen wird zur Kenntnis gebracht, wo sie stehen und eine Verbesserung wird (durch Kontrollen) angeregt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass durch die Hochhaltung von Hygienestandards, die Verbesserung der Haltungsbedingungen von Tieren sowie die konstante Forschung und Aufklärung die wichtigsten Maßnahmen sind, um den Einsatz von Antibiotika effizient zu gestalten und die Bildung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern.