Jede dritte Batterie im Restmüll
veröffentlicht am 03.09.2024
Neue Kampagne soll Österreichs Sammelquote erhöhen
Mehr als 800 Tonnen Gerätealtbatterien und Akkus werden jährlich in Österreich falsch entsorgt. Das verursacht nicht nur Umweltschäden, sondern birgt auch Gefahren für die Abfallwirtschaft. Die Kampagne „Her mit Leer“ soll nun helfen, das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen und damit die Sammelquote zu steigern.
Falsche Entsorgung: Eine Gefahr für Umwelt und Sicherheit
Jährlich landen in Österreich über 800 Tonnen Gerätealtbatterien und Akkus im Restmüll. Diese falsche Entsorgung ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch gefährlich. In den Altbatterien und Akkus stecken wertvolle Rohstoffe, die durch fachgerechtes Recycling wiederverwertet werden könnten. Werden diese jedoch in den normalen Hausmüll geworfen, führt das zur Verschwendung von Ressourcen und belastet die Umwelt erheblich. Besonders problematisch sind Lithium-Akkus, die bei falscher Lagerung oder Entsorgung eine erhebliche Brandgefahr darstellen. Dies betrifft nicht nur Privathaushalte, sondern auch die Abfallwirtschaft, wo es immer wieder zu gefährlichen Bränden kommt. Trotz der Fortschritte bei der Entsorgung (etwa konnten im Jahr 2020 die EU-Ziele erreicht werden) wird derzeit nicht einmal jede zweite Batterie fachgerecht entsorgt.
Wissen wächst, doch Handeln bleibt aus
Eine Umfrage der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle aus dem Jahr 2021 zeigt, dass das Wissen über die korrekte Entsorgung von Altbatterien in der österreichischen Bevölkerung überwiegend vorhanden ist. Rund die Hälfte der Befragten misst dem Thema hohe Relevanz bei. Besonders gestiegen ist auch das Bewusstsein für die Gefahren von Lithium-Ionen-Batterien, die in Smartphones, Tablets und Laptops verbaut sind. Dennoch bleibt ein großes Problem bestehen: Jede dritte Batterie landet im Restmüll oder wird in Schubladen gehortet.
Besonders Jugendliche, die durch den Digitalisierungsschub während der Pandemie vermehrt elektronische Geräte nutzen, zählen zu den sogenannten „Heavy Usern“ und sind daher eine wichtige Zielgruppe für die Informationskampagne. Besonders bei dieser Zielgruppe bestehe noch Handlungsbedarf, um das Verhalten nachhaltig zu ändern.
Herausforderung: Die EU-Sammelquote von 45 Prozent
Obwohl Österreich die von der EU vorgeschriebene Sammelquote von 45 Prozent für Gerätealtbatterien im vergangenen Jahr mit 48 Prozent übertreffen konnte, bleibt die Zielerreichung weiterhin eine Herausforderung. Weitere Maßnahmen in der Bewusstseinsbildung sind unerlässlich, um die Sammelquote in Zukunft weiter zu erhöhen.
Die neue Kampagne „Her mit Leer“, die von der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle (EAK) ins Leben gerufen wurde, soll genau hier ansetzen. Gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium, dem Österreichischen Gemeindebund und anderen Partnern aus Wirtschaft und Handel wird eine verstärkte Informationsarbeit betrieben, um die Bevölkerung besser aufzuklären und eine Verhaltensänderung zu bewirken.
Kooperationen stärken das Sammelnetz
Die Kampagne wird durch ein dichtes Netz an Sammelstellen in ganz Österreich unterstützt. Die Zusammenarbeit mit Handelsketten wie REWE, Hofer, Lidl und Spar ermöglicht es, niederschwellige Entsorgungsmöglichkeiten zu bieten. „Die plakativen Batterie-Sammelboxen, die in tausenden Filialen aufgestellt werden, bieten den KonsumentInnen unzählige Möglichkeiten, ihre Altbatterien einfach und unkompliziert nach ihrem Einkauf fachgerecht zu entsorgen“, erklärt Robert Pfarrwaller, Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel.
Fazit: weiterer Handlungsbedarf bleibt bestehen. Helfen Sie mit, dass die Kampagne „Her mit Leer“ ein Erfolg wird.
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