Viele Verbraucher:innen möchten klimaverträglicher konsumieren

veröffentlicht am 03.04.2023

Sind auch Sie bereit, ihr Konsumverhalten zugunsten des Klimaschutzes zu ändern?

grüner Fußabdruck , © Elisa Riva auf Pixabay
Bei vielen Umfragen geben Konsument:innen an, dass sie beim Einkaufen auf die Nachhaltigkeit achten.  Ebenso einig sind sich die Befragten, dass jede und jeder Einzelne Verantwortung dafür trägt, dass wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.

Klimaschädliche Produkte oder klimaverträgliche Alternativen

Eine Umfrage des deutschen vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband) unter 1.000 Personen hat ergeben, dass 66% der Befragten dafür wären, klimaschädliche Produkte und Dienstleistungen zu höheren Preisen anzubieten als klimaverträglichere Alternativen.

Dabei ist natürlich entscheidend, dass die wahren Klima-Kosten des Konsums bekannt sind. Es ist allerdings häufig schwer zu erkennen, wie nachhaltig oder klimaverträglich ein Produkt oder eine Dienstleistung wirklich ist.

Denn die sogenannten externen Kosten - der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten – werden nicht transparent dargestellt.

Umweltrelevante Kennzeichnung

Auch in Österreich wächst die Skepsis gegenüber klimabezogenen Aussagen, die in vielen Fällen Ergebnis von Greenwashing-Marketing Strategien sind.

Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sind Informationen über Herstellung, Transport oder auch Entsorgung  notwendigtig. 51% der Befragten wünschen sich daher eine verlässliche Kennzeichnung, damit sie die externen Kosten des Konsums, die Schäden für Umwelt und Klima umfassen, berücksichtigen können. 

Besonders wenn etwas als „klimaneutral“ beworben wird, erwarten 54 % der Verbraucher:innen nachweisliche Maßnahmen der Hersteller:innen bzw. Anbieter:innen zur Reduktion der CO₂-Emissionen des Produkts bzw. der Dienstleistung.

Änderungen im Konsumverhalten

Es ist den Teilnehmenden der Umfrage bewusst, dass der Klimaschutz nur verbessert werden kann, wenn sich unser Konsumverhalten ändert.

So sind 45% bereit, aus Klimaschutzgründen weniger oder gar nicht mehr zu fliegen, wohl auch deshalb, weil 60 % der Verbraucher:innen bezweifeln, dass eine freiwillige Mehrzahlung für die CO2-Kompensation eines Fluges tatsächlich dem Klimaschutz zugutekommt.

Auch die Auswirkungen der Textilindustrie auf das Klima ist vielen bewusst; 75% wären oder sind bereit, Kleidung länger zu tragen statt häufig neu zu kaufen. Dies setzt natürlich voraus, dass Bekleidung länger hält.

Konsument:innen wünschen sich vermehrt Angaben über die Lebensdauer von Produkten und die Möglichkeit zur Reparatur. Diese Informationen sind entscheiden wenn es um die Frage Reparatur oder Neukauf  geht.

Im täglichen Konsum…

Beim tatsächlichen Verhalten gibt es jedoch deutliche Abweichungen. Angesichts der stark gestiegenen (Lebensmittel-)Preise ist es unrealistisch, dass zunehmend nur umweltbewusst eingekauft wird.
Tatsächlich müssen bereits 63% der Verbraucher:innen, ihre Ausgaben in Hinblick der gestiegenen Preise einschränken, weitere 20% rechnen damit sich demnächst einschränken zu müssen. Durch die erzwungenen Sparmaßnahmen müssen bei 58% auch Abstriche beim Klimaschutz gemacht werden.

Wie hätten Sie die Fragen des vzbv beantwortet?

Die gesamte Studie „Verbraucherbereitschaft zu klimaschonendem Konsum und Einstellungen zu wahren Preisen“ können Sie hier nachlesen. 


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