Kunststoffverpackungssammlung in Österreich ab 2023 vereinheitlicht
veröffentlicht am 24.11.2022
Sammeln und Recycling zum Schutz der Umwelt
Diese verschiedene Systeme haben mitunter für Verwirrung bei den Verbraucher:innen gesorgt - vielleicht auch eine Ursache dafür, dass Österreich die von der EU angestrebte „Plastiksammelquote“ noch lange nicht erreicht. Als Teil des europäischen „Grünen Deals“ sollen bis 2030 55 % der Kunststoffverpackungsabfälle recycelt werden. Erforderlich dafür wären bessere Designs zur Wiederverwertbarkeit sowie Maßnahmen zur Stimulierung des Marktes für recycelten Kunststoff. Siehe auch: Plastikmüll und Recycling in der EU: Zahlen und Fakten | Aktuelles | Europäisches Parlament (europa.eu)
Startschuss am 1. Jänner 2023
Nach der neue Verpackungsverordnung 2023 werden österreichweit alle Kunststoffverpackungen einschließlich sogenannter Leichtverpackungen gesammelt. Nicht nur Plastikflaschen, sondern auch z.B. Joghurtbecher, Plastiksackerln, Käse- oder Wurstverpackungen, Obst-Tassen, Luftpolsterfolien, Umverpackungen etwa von Mineralwasserflaschen oder leere Plastiktuben werden, gemeinsam mit Getränkekartons, in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gegeben.
Ab 2025 ist dann die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in ganz Österreich verpflichtend, in ein paar Bundesländern (Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Wien sowie einige Bezirke in Oberösterreich) gilt diese Regelung schon ab 2023.
Durch neue Technologien, den Ausbau von Kapazitäten sowie die Modernisierung von Sortieranlagen können die unterschiedlichen Stoffe sauber getrennt werden und einer Wiederverwendung zugeführt werden. „Die Trennung der Kunststoffverpackungen erfolgt u.a. mittels Nahinfrarot. Diese Technologie erkennt die unterschiedlichen Kunststoffmaterialien wie PET, PE bzw. PP und PS, aber auch Getränkeverbundkartons (GVK). Die unterschiedlichen Materialien werden erkannt und mittels Druckluft ausgeblasen. Eisenmetalle werden über Magnet abgeschieden, Nicht-Eisenmetalle (Aluminium, Buntmetalle) über Wirbelstromabscheider abgetrennt.“ Ab 2023 auch in Wien: Joghurtbecher & Co. ab in die Gelbe Tonne! | PID Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, 27.10.2022 (ots.at)
So machen Sie es richtig!
Generell gilt: Materialien, die sich leicht trennen lassen, sollten voneinander gelöst werden.
Z.B kann ein Joghurtbecher in Aludeckel, Kartonbanderole und Kunststoffbecher zerlegt werden und somit getrennt entsorgt werden.
Es ist nicht notwendig die Verpackungen zu waschen, das geschieht beim Recyclingprozess. Wie gewohnt, sollen die Gebinde möglichst komprimiert werden, um das Abfallvolumen zu minimieren.
Die separaten Sammlungen von Altpapier in der roten Tonne sowie Bunt- bzw. Weißglas in den gewohnten Containern bleiben unverändert.
Große Folien oder große Styroporverpackungen - wie diese beispielsweise für Möbel, Fernseher und IT-Geräte verwendet werden - sollen auch weiterhin am Mistplatz abgegeben werden. Bei den Mistplätzen werden auch Problemstoffe und Sperrmüll entsorgt. In Wien und vielen Gemeinden in ganz Österreich gibt es spezielle Sammelstellen in der Nähe Mistplätze - Öffnungszeiten und Adressen (wien.gv.at).
Was wird aus dem „Mist“?
Sortenreine Kunststoffe sind durchaus wertvoll. Es kann nicht nur die Abfallmenge reduziert werden, das Recycling spart auch Mengen von Rohstoffen, da Kunststoffe aus Erdöl gewonnen werden. Mit einem Kilo sauber getrennter PET-Flaschen lassen sich ca. 1,9 Kilo Erdöl einsparen. Aus gesammelten PET (Polyethylenterephthalat)-Verpackungen werden wieder Getränkeflaschen, andere Lebensmittelverpackungen, Tragetaschen oder Kleidungsstücke.
Aus PE (Polyethylen)-Material werden zum Beispiel Kanister, Blumentöpfe, Mülltonnen, Bauteile von Autos oder Rohre.
Noch besser als Müll zu trennen und Plastik zu sammeln ist es aber immer, Müll zu vermeiden. Auf unserer Website (z.B. Nachhaltiger Einkaufen (konsumentenfragen.at)) und bei diversen Umweltorganisationen finden Sie zahlreiche Anregungen und Tipps.