Die neue Ernährungspyramide
veröffentlicht am 10.04.2023
Gesund für Sie und den Planeten
Allerdings hat sich in den letzten Jahren die Sichtweise, was gesund ist, sehr gewandelt. Das Bewusstsein hat sich bei den Konsument:innen dahingehend geändert, dass immer mehr Menschen nicht nur auf das eigene Wohlbefinden, sondern auch auf die Umwelt Rücksicht nehmen. Regionalität und Saisonalität werden berücksichtigt.Dass Erdbeeren im Dezember in unseren Breitegraden nicht empfehlenswert sind, hat sich herumgesprochen. Denn bis zu 37 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen und rund 80 % der Regenwaldabholzung stehen im Zusammenhang mit Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.
Die aktuelle Frage lautet: Wie muss sich die Ernährung in Österreich verändern, damit wir den Planeten möglichst wenig strapazieren?
Ernährungspyramide 2.0
Die Erweiterung der österreichischen Ernährungspyramide basiert auf einer Studie, die im Auftrag des WWF Österreich von der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) durchgeführt wurde.
Das eindeutige Ergebnis der Untersuchung: In Österreich werden zu häufig tierische Produkte verzehrt!
Pro Person und Jahr werden im Schnitt 59 Kilogramm Fleisch gegessen. Das ist 3x mehr als das, was aus gesundheitlichen Gründen schon in der „alten“ Empfehlung maximal vorgegeben wurde. Damit liegen wir im europäischen und weltweiten Spitzenfeld.
Besonders die Produktion von Fleisch gefährdet die natürlichen Lebensräume und bringt das globale Klima aus dem Gleichgewicht. Empfohlen wird daher u.a.:
- Hülsenfrüchte (wichtige Eiweißlieferanten) sowie Obst, Gemüse: 5-mal täglich
- Getreide & Erdäpfel fünfmal täglich
- 1x pro Tag Milchprodukte
- Max. alle 2 Wochen rotes Fleisch oder 1-mal pro Woche weißes Fleisch, in den früheren Tabellen sind max. 1-2-mal pro Woche vorgesehen
Die gesamte Studie gibt es als Download wwf-at_WWF_WU_Studie_Ernaehrungspyramide_2_c_WWF.pdf
Diese Untersuchung bestätigt auch aktuelle Forschungen: Die Produktion von Fleisch und Milchprodukten bringt hohe Treibhausgas-Emissionen, den Verlust biologischer Vielfalt, einen massiven Flächenbedarf und Überdüngung.
WWF dazu: “Neben persönlichen Änderungen im Konsumverhalten braucht es zwingend eine ambitionierte Gesundheits-, Umwelt- und Landwirtschaftspolitik. Durch eine Ernährungsreform, eine verstärkte Ernährungsbildung und analog dazu die Halbierung von Lebensmittelverschwendung bis 2030, könnte Österreich einen ambitionierten Beitrag zum Pariser Klimavertrag und zum Weltnaturabkommen leisten.“
#Eat4Change
Ein großer Hebel zur Veränderung wäre dah
er die Reduktion tierischer Lebensmittel. Das internationale, von der EU mitfinanzierte Projekt #Eat4Change hat sich als Ziel gesetzt, besonders junge Bürger:innen für das Thema nachhaltige Ernährung zu begeistern.
Lassen Sie es sich schmecken, lassen auch Sie sich für die Ernährung 2.0 begeistern, probieren Sie neue Rezepte aus! Gemeinsam mit anderen kochen macht besonders Freude - vielleicht lassen sich auch dadurch neue Mitstreiter:innen gewinnen, die sich und der Umwelt Gutes tun wollen.