Zoonotische Influenza: Risiken und Schutzmaßnahmen

veröffentlicht am 15.08.2024

Nachdem sich vor einigen Monaten in Amerika einige Arbeiter:innen auf einer Geflügelfarm mit der Vogelgrippe (H5N1) infiziert haben und ein weiterer Humanfall im Zusammenhang mit einem H5N1-Ausbruch bei Milchkühen gemeldet wurde, ist eine Debatte über das Risiko einer Infektion entstanden. Doch wie gefährlich ist das Virus wirklich und was können wir gegen eine Ansteckung unternehmen?

Die zoonotische Influenza ist eine Infektionskrankheit, die durch Influenzaviren verursacht wird, welche von Tieren auf Menschen übertragen werden können. Diese Viren zirkulieren weltweit hauptsächlich unter Tieren (vor allem bei Vögeln und Schweinen), können aber – unter bestimmten Bedingungen – auch auf Menschen übertragen werden und erhebliche gesundheitliche Folgen verursachen.

Säugetiere (u. a. Schweine, Pferde, Katzen, Hunde, Nerze) können sich bei intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel ebenfalls mit aviären Influenzaviren infizieren und erkranken. Seit Anfang 2024 werden aus den USA erstmals auch Infektionen bei Rindern mit Influenza A(H5N1)-Viren nachgewiesen. Personen, die engen Kontakt zu diesen Tieren hatten, erkrankten in einzelnen Fällen ebenfalls.

Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung erfolgte nicht.

Wie schützen wir uns davor?

Ein wichtiger Ansatz zur Bekämpfung von Krankheiten ist der sogenannte „One-Health“-Ansatz. Ein zentraler Gedanke des One-Health-Ansatzes ist, dass viele Gesundheitsprobleme komplex und durch mehrere Faktoren verursacht werden, die über verschiedene Bereiche hinweg wirken. Darum ist es sehr wichtig, dass wir sowohl auf die Umwelt wie auch auf die Gesundheit unserer Tiere achten. Nur so können wir unsere Gesundheit erhalten.

Um das Risiko einer Infektion mit zoonotischer Influenza zu minimieren, sind folgende Vorsichtsmaßnahmen ratsam:

Hygiene

  • Häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife, besonders nach Kontakt mit Tieren oder deren Ausscheidungen.
  • Verwendung von Handdesinfektionsmitteln, wenn weder Wasser noch Seife verfügbar sind.

Kontaktvermeidung

  • Direkten Kontakt mit kranken oder toten Tieren vermeiden.
  • Tiermärkte und Geflügelfarmen, besonders in betroffenen Gebieten, meiden.

Lebensmittelsicherheit

  • Fleisch und Eier gründlich kochen, bis sie keine rohen Stellen mehr aufweisen.
  • Küchenutensilien und Oberflächen, die mit rohem Fleisch in Kontakt gekommen sind, gründlich reinigen.

Behandlung von Symptomen

Die Behandlung beruht auf einer sogenannten Symptombehandlung mit antiviraler Medikamentengabe.

Es gibt auch spezielle Impfstoffe gegen bestimmte Stämme der aviären Influenza, insbesondere für Menschen, die beruflich oder anderweitig einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Geflügelhalter:innen, Veterinärpersonal oder Personen, die in Risikogebieten leben. Diese Impfstoffe können helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Fazit

Das Risiko einer Übertragung des Virus von infizierten Tieren auf die allgemeine Bevölkerung wird derzeit vom europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als gering eingestuft. Durch geeignete Schutzmaßnahmen und Hygienestandards kann das Risiko einer Übertragung deutlich reduziert werden. Es ist außerdem wichtig, zoonotischen Übertragungen zu überwachen um ein potenzielles Pandemierisiko zu verhindern.

Weitere Informationen:

AGES

KVG

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