RTR: 2024 mehr Beschwerden über Handyverträge und Paketzustellungen

veröffentlicht am 29.04.2025

Häufige Probleme bei Verträgen, Zustellungen und Rufnummernmissbrauch

Die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) hat ihren aktuellen Jahresbericht veröffentlicht. Darin zeigt sich: 2024 wurden mehr Beschwerden zu Handyverträgen, Internetdiensten und Postzustellungen eingereicht als 2023. Besonders im Bereich der Postdienste ist ein starker Anstieg zu verzeichnen.

Telekommunikation: Verträge sorgen für mehr Schlichtungen

Im Bereich Telekommunikation und Medien gab es im Jahr 2024 insgesamt 1.659 Schlichtungsverfahren – das sind rund 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Großteil (1.583 Fälle) betraf Telekommunikationsdienste, nur 76 Fälle entfielen auf Medienunternehmen.

Die häufigsten Gründe für Beschwerden lagen in Problemen mit Verträgen, etwa wegen der Verrechnung von Servicepauschalen. Die meisten Beschwerden richteten sich gegen den Anbieter A1 (749 Verfahren), gefolgt von Magenta (466) und Drei (280). Der durchschnittliche Streitwert lag bei rund 356 Euro, 94 % der Fälle konnten innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden.

Weniger Probleme mit Roaming und Rufnummern

Positiv war die Entwicklung bei den Themen Roaming und Rufnummernportierung. Der Rückgang bei Beschwerden in der Kategorie „Datenroaming in Drittstaaten“ zeigt, dass die EU-Regulierung in diesem Bereich funktioniert.

Auch bei Meldungen zum Missbrauch von inländischen Telefonnummern gab es im Vergleich zu 2023 einen leichten Rückgang. Dies lässt sich wohl auf die „Anti-Spoofing-Verordnung“, die seit 1. September 2024 in Kraft ist, zurückführen. Allerdings traten neue Probleme mit ausländischen Nummern – vor allem aus Großbritannien – auf.

Betrugs-SMS: Rückgang, aber kein Grund zur Entwarnung

Die Zahl der gemeldeten Betrugs-SMS sank 2024 auf 6.365, das sind 23 Prozent weniger als im Jahr davor. Doch die RTR geht in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer aus. Eine sogenannte SMS-Firewall, bei der Anbieter alle Nachrichten filtern, wird derzeit diskutiert. Sie ist allerdings umstritten, da sie tief in die Privatsphäre eingreift.

Postdienste: Deutlicher Anstieg bei Beschwerden

Im Bereich der Postdienstleistungen gab es 2024 besonders viele Beschwerden. Insgesamt wurden 544 Schlichtungsverfahren gezählt – ein Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zu 2023. Die meisten betrafen Paketsendungen, vor allem bei der Österreichischen Post (420 Verfahren), gefolgt von DPD (32 Verfahren) und Hermes (31 Verfahren).

Zusätzlich registrierte die RTR über 8.200 Beschwerden zur Postzustellung – das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Häufige Probleme waren, dass nicht geläutet wurde, Sendungen direkt in Abholshops gebracht wurden oder keine Benachrichtigung erfolgte. Die RTR geht auch hier davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt.

Damit sich Empfänger:innen besser wehren können, wird derzeit das Online-Beschwerdeformular der RTR zu Postsendungen überarbeitet. Künftig sollen dabei auch konkrete Handlungsempfehlungen gegeben werden.

Den gesamten Jahresbericht zum Nachlesen finden Sie hier.

Hier finden Sie eine Übersicht der Schlichtungs- und Beschwerdestellen der RTR.

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