Meta stellt Faktenchecks in den USA ein
veröffentlicht am 13.01.2025
Was das für europäische Nutzer:innen bedeutet
Meta, der Betreiber von Plattformen wie Facebook und Instagram, hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit externen Faktenprüfer:innen in den USA einzustellen. Zukünftig sollen sogenannte „Community Notes“, also von Nutzer:innen erzeugte Anmerkungen, Falschinformationen kennzeichnen. Gleichzeitig werden auch die Einschränkungen bei Hassreden in bestimmten Punkten aufgeweicht.
Warum Faktenchecks wichtig sind
Professionelle Faktenprüfungen dienen dazu, Falschinformationen zu identifizieren und zu kennzeichnen. Anstatt die Inhalte zu löschen, werden diese mit einer Erklärung versehen. Durch diese zusätzliche Information soll es Nutzer:innen ermöglicht werden, sich eine fundierte Meinung zu bilden.
Diese Faktenchecks sollen nun durch nutzergenerierte Anmerkungen, sogenannte Community Notes, ersetzt werden. Wie genau dieses System funktionieren soll, ist noch unklar, aber es orientiert sich möglicherweise an einem ähnlichen Modell der Plattform X von Elon Musk. Hier besteht die Sorge, dass dieses System anfälliger für die gezielte Verbreitung von Desinformationen ist – z.B. indem es durch Fake-Accounts unterwandert wird.
Auswirkungen auf EU-Nutzer:innen
In der EU bleibt die Zusammenarbeit zwischen Meta und unabhängigen Faktenprüfer:innen – etwa Nachrichtenagenturen wie dpa und AFP – vorerst bestehen. Das liegt auch am Digital Services Act (DSA), einem Gesetz, das Plattformen verpflichtet, illegale Inhalte und Desinformation aktiv zu mindern. Sollte Meta in Europa ähnliche Maßnahmen wie in den USA umsetzen, müsste es nach dem DSA eine neuerliche Risikoanalyse durchführen und die EU-Kommission informieren. Verstöße könnten hohe Geldstrafen nach sich ziehen, die bis zu sechs Prozent des globalen Jahresumsatzes betragen.
Auch wenn die Faktenchecks in der EU derzeit bestehen bleiben, sollten Nutzer:innen wachsam bleiben und sich bewusst machen, welche Informationen sie konsumieren und teilen. Die EU-Gesetzgebung bietet hier einen gewissen Schutz, doch eine breite gesellschaftliche Sensibilisierung bleibt unerlässlich.