Junge Erwachsene in der Schuldenfalle
veröffentlicht am 26.09.2024
Tipps zum Umgang mit Geld.
Junge Erwachsene verschulden sich zunehmend: Konsumdruck, Online-Shopping oder Ratenkäufe sind nur einige Ursachen für Schuldenfallen, in die junge Erwachsene tappen können.
Vor allem Online-Zahlungsanbieter:innen sind mit ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen großzügig, wenn es um Zahlungsmodalitäten wie „jetzt kaufen und später bezahlen“ geht. Die Verlockung dieses Zahlungsmodells verleitet schneller als übliche Bezahlmethoden zu unüberlegten Einkäufen, für die man möglicherweise in der Zukunft gar kein Budget hat. Zudem läuft man Gefahr, den Überblick über seine Finanzen zu verlieren und findet sich in einer Schuldenspirale wieder.
Entsprechend dem Schuldenreport 2024 der ASB Schuldnerberatungen GmbH ist eine der Hauptursachen für Überschuldung junger Menschen mangelnde Finanzbildung sowie Schwierigkeiten im Umgang mit Geld.
So bleiben Sie schuldenfrei
Der richtige Umgang mit Geld ist maßgeblich, um finanzielle Probleme abzuwenden. Die nachfolgenden Tipps können dabei helfen die eigenen Finanzen besser zu verwalten und Schulden zu vermeiden.
Haushaltsbuch führen: Ein Haushaltsbuch kann Sie dabei unterstützen, Ihre finanzielle Situation genauer einzuschätzen. Sie erhalten einen Überblick, woher Ihr Geld kommt und wofür Sie es ausgeben. Überdies können Sie Sparpotentiale bei unnötigen Ausgaben entdecken.
Ein digitales Haushaltsbuch der Schuldnerberatung Oberösterreich können Sie hier kostenlos downloaden.
Bargeld statt Kreditkarte: Bevorzugen Sie das Bezahlen mit Bargeld - damit haben manche Konsument:innen mehr Kontrolle über ihre Ausgaben. Wenn Sie dennoch mit Debit- oder Kreditkarte bezahlen, machen Sie eine Aufstellung, damit es am Monatsende keine bösen Überraschungen gibt.
Debit- und Kreditkarten - was sind die Unterschiede? Debitkarten werden bei vielen Bankinstituten kostenlos zum Girokonto ausgegeben. Für Kreditkarten entstehen grundsätzlich Kosten. Bei Zahlungen mit einer Debitkarte wird das Konto direkt belastet, während Kreditkartenzahlungen in der Regel am Monatsende fällig gestellt werden.
Wünsche versus Bedürfnisse: Benötigen Sie wirklich neue Schuhe oder ist der Schrank voll? Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken. Fragen Sie sich, ob Sie diesen Artikel wirklich benötigen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen, damit vermeiden Sie Spontankäufe. Im Zweifelsfall schlafen Sie darüber.
Machen Sie sich auch Gedanken darüber, ob der gekaufte Artikel eine Sache ist, die Ihnen in der Zukunft (1, 3 oder 10 Jahren) noch etwas „bringt“? Dadurch können Sie Unwesentliches von Wesentlichem trennen.
Kontoüberziehung vermeiden: Eine Überziehung des Kontos ist unkompliziert und erfolgt oft auch ohne Absprache mit der Bank und ohne Prüfung der finanziellen Situation. Aufgrund der Zinsen zahlt man für jeden Euro der Kontoüberziehung am Ende mehr, als ein Euro von frei verfügbarem Geld.
Wegen dieser Zinsen sollten Sie es vermeiden, das Konto zu überziehen. Sehr teuer wird es, wenn das Konto dauerhaft überzogen wird, denn dafür fallen hohe Überziehungszinsen an. Ist Ihr Konto überzogen, sollten Sie sich möglichst schnell um den Ausgleich des Kontos bemühen.
Mit der gesetzlichen Vergleichsplattform bankenrechner.at haben Sie die Möglichkeit, die Konditionen aller in Österreich erhältlichen Girokonten zu vergleichen. Im Kontovergleich sind einzelne Spesen, Preise für Kreditkarten und Service-Elemente der Banken rund um das Konto angeführt.
Sparen mit konkretem Ziel: Sparen gehört zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld dazu. Wenn Sie jedoch ohne Ziel sparen, werden Sie nicht erfolgreich sein. Definieren Sie daher kurz- und langfristige Sparziele - kurzfristig wie z.B. für den nächsten Urlaub oder längerfristig für den Kauf eines Mopeds.
Es empfiehlt sich, den Sparanteil direkt vom verfügbaren Einkommen zur Seite zu legen. So vermeidet man, den Sparbetrag gedanklich zu ignorieren und mehr Geld einzuplanen, als tatsächlich verfügbar ist.
Der Sparzinsenvergleich der Arbeiterkammer zeigt, welches Sparprodukt Ihnen den höchsten Ertrag bringt.
Nutzen Sie die Angebote von staatlich anerkannten Schuldenberatungen
Wenn Ihre Schulden immer mehr werden und Sie nicht wissen, wie Sie wieder schuldenfrei werden können, sollten Sie sich an eine staatlich anerkannte Schuldenberatung wenden. Diese Stellen bieten kostenlose Hilfe an und unterstützen Sie dabei, Ihre finanzielle Situation zu verbessern und langfristig zu stärken.
Staatliche und gemeinnützige Schuldenberatungsstellen helfen Ihnen nicht nur beim Schuldenabbau, sondern geben auch nützliche Tipps, mit denen Sie den Umgang mit Geld erlernen können.
Hier finden Sie die Kontaktadresse einer staatlich anerkannten Schuldenberatungsstelle in Ihrer Nähe.