Weltmilchtag 2024

veröffentlicht am 01.06.2024

„Milch soll als natürliches und gesundes Getränk weltweit und für alle Altersstufen beworben werden“, findet die FAO und hat dazu den Weltmilchtag ins Leben gerufen. Wir folgen dem Ruf und erzählen Ihnen zum diesjährigen Weltmilchtag etwas zum Thema „Rohmilch“. 

Glas mit Milch und Keksen , © Kate Mishchankova auf Unsplash

Milch stellt mit seinem hohen Anteil an Calcium und Proteinen ein hochwertiges Nahrungsmittel für den Menschen dar. Rohmilch ist das unveränderte Gemelk von Nutztieren (wie zum Beispiel: Kühen, Ziegen und Schafen), das keinem Erhitzungsverfahren unterzogen wird. Das führt leider dazu, dass selbst bei guten Hygienebedienungen und gesunden Milchtieren Krankheitserreger wie zum Beispiel Listeria monocytogenes, Eschericha coli (EHEC, STEC) Mycobakterien, Campylobacter, Salmonellen oder FSME–Viren in der Rohmilch (ev. Rohrahm) vorkommen können. Internationale und nationale Berichte über Erkrankungen nach dem Verzehr von Rohmilch verdeutlichen das bestehende Risiko. Dies zeigt, dass Rohmilch ein potentielles gesundheitliches Risiko darstellt, da bestimmte Krankheitserreger, die vom Tier auf den Menschen übergehen können (Zoonose-Erreger) im Tierstall nicht immer vollständig bekämpft werden können. 

Abgabe von Rohmilch und Rohrahm

Rohmilch darf nur direkt von Tierhalter:innen an Endverbraucher:innen oder an Einzelhandelsunternehmen und von diesen Einzelhandelsunternehmen direkt an die Endverbraucher:innen abgegeben werden. Rohmilch darf nur am Tag der Gewinnung und den zwei darauffolgenden Tagen abgegeben werden. Sie ist außerdem mit dem Hinweis „Rohmilch vor dem Verzehr abkochen“

zu versehen, z. B. mittels Aushang in unmittelbarer Nähe der Abgabeeinrichtung. Rohmilch und Rohrahm dürfen außerdem nicht an Kindergärten und Schulen abgegeben werden. Der Verzehr roher Milch wird heute oft nicht mehr als Risiko wahrgenommen, wobei man bereits im 19. Jahrhundert wusste, dass das nicht stimmt. Dort wurde nämlich die Technik der Pasteurisierung von Milch eingeführt, um den Menschen vor Tuberkulose – verursacht durch Mykobakterien – zu schützen, welche mit der Milch übertragen werden können. Durch die Wärmebehandlung werden die Erreger abgetötet. Und das gute ist, dass der Nährwert von pasteurisierter oder hocherhitzter Milch vergleichbar mit dem der rohen Milch ist – also keine wichtigen Nährstoffe verlorengehen.

Amtliche Kontrolle 

Im Rahmen der amtliche Kontrolle werden  Tierhalter:innen und auch die Verarbeitungsbetriebe von der Behörde geprüft und dafür gesorgt, dass sie ihren Verpflichtungen nachkommen.
Die im Rahmen der amtlichen Kontrollen gezogenen Proben werden von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) analysiert und begutachtet. Die AGES unterstützt das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und die Länder zudem mit statistischem und fachlichem Knowhow bei der Erstellung des nationalen Kontrollplanes sowie bei der Bewertung der durchgeführten Kontrollen auch des Mehrjährigen Nationalen Kontrollplans.

Detaillierte Grundsätze und Tipps zum Umgang mit Rohmilch und zum Thema amtliche Kontrolle sind der Homepage des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unter folgendem Link zu entnehmen:

Merkblatt_Konsum_von_Rohmilch_Umgang_mit_Tieren.pdf (verbrauchergesundheit.gv.at)

 Ablauf einer Lebensmittelkontrolle - KVG (verbrauchergesundheit.gv.at)

 Österreichisches Lebensmittelbuch  - Codexkapitel / B 32 / Milch und Milchprodukte 

Codexkapitel des Österreichischen Lebensmittelbuches IV. Auflage - KVG (verbrauchergesundheit.gv.at)

 Lebensmittelsicherheitsbericht - KVG (verbrauchergesundheit.gv.at)

 Lebensmittelbedingte Erkrankungen und ihre Erreger - Merkblätter (Zoonosen) - KVG (verbrauchergesundheit.gv.at)

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