Investmentfonds vergleichen
veröffentlicht am 24.10.2024
Eine Ausgabe von „Reden wir über Geld“ der FMA (Finanzmarktaufsicht) erklärt, wie das sogenannte Basisinformationsblatt bei der Wahl eines Investmentfonds helfen kann – und was Sie dort nicht finden.
Das Basisinformationsblatt ist ein Hilfsmittel für Kleinanleger:innen. Damit Produkte einfacher miteinander verglichen werden können, hat das Dokument eine standardisierte Form und ist für Kreditinstitute und Publikumsfonds verpflichtend. Seine Inhalte und seine Länge (3 Seiten) sind gesetzlich vorgegeben.
Informiert wird über die laufenden, einmaligen und zusätzlichen Kosten eines Produkts und ihre Auswirkungen auf die Rendite. Der Risikoindikator veranschaulicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, bei diesem Produkt Geld zu verlieren. In den Performance-Szenarien wird beschrieben, wie sich das Produkt bei verschiedenen Marktlagen entwickeln könnte. Außerdem sind Beschwerdemöglichkeiten angeführt.
Die FMA hat 2024 mehr als 12.000 solcher Basisinformationsblätter österreichischer Kreditinstitute und Publikumsfonds untersucht und kam zum Ergebnis, dass sie eine überwiegend gute Qualität aufweisen.
Achtung! Nicht alle Kosten finden Sie im Basisinformationsblatt
Jene Kosten, die Sie z.B. an Vermittler:innen oder für Beratung zahlen müssen, sind nicht im Basisinformationsblatt angeführt. Die durchschnittlich verrechneten jährlichen Verwaltungsgebühren lagen 2024 bei 1,13%, die Einstiegskosten bei 3,35% und die Transaktionskosten bei 0,17%, wie die FMA erhoben hat.
Fragen Sie die Berater:innen unbedingt, welche Kosten konkret anfallen und bleiben Sie hartnäckig. Eine Studie der AK (Arbeiterkammer) hat ergeben, dass die Frage nach der Vergütung oft „nicht zufriedenstellend“ beantwortet wurde.
Darauf sollten Sie generell achten
Die Chance auf eine hohe Rendite bedeutet auch ein hohes Risiko. Überlegen Sie, ob der Investmentfonds zu Ihrer Risikoeinstellung passt. Lassen Sie sich nicht von angeblich hohen Renditeversprechen blenden.
Vergleichen Sie unterschiedliche Fonds und lesen Sie die Basisinformationsblätter sorgfältig. Holen Sie weitere Informationen ein und lassen Sie sich gegebenenfalls beraten.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Entscheidung, in ein bestimmtes Produkt zu investieren.
Was Sie nicht verstehen, sollten Sie nicht unterschreiben.
Auch bekannt als PRIIPs-KID
Das Basisinformationsblatt wird auch PRIIPs-KID genannt. KID steht für Key Information Document, PRIIP für Packaged Retail and Insurance-Based Investment Products. Damit sind verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger:innen (z.B. Investmentfonds) und Versicherunganlageprodukte (z.B. fondsgebundene Lebensversicherungen) gemeint.
Hier geht's zur OTS-Aussendung der FMA und hier zur Ausgabe von Reden wir über Geld.
Informationen zu Investmentfonds finden Sie unter konsumentenfragen.at.