„Housing First“: Sozialministerium startet bundesweites Programm gegen Wohnungslosigkeit
veröffentlicht am 21.11.2024
Österreich setzt mit dem neuen Programm „Housing First“ ein klares Zeichen im Kampf gegen Wohnungslosigkeit: "Eigene Wohnungen statt Notunterkünfte" lautet die Devise.
Rund 20.000 Betroffene in Österreich
Wohnungslosigkeit betrifft etwa 20.000 Menschen in Österreich und ist oft mit dem Verlust persönlicher Stabilität verbunden. Das international bewährte Prinzip des direkten Wohnungsbezugs soll helfen, diese Abwärtsspirale zu durchbrechen.
Erfolgsmodell wird weiterentwickelt
Seit 2021 hat das Pilotprojekt „housing first österreich – zuhause ankommen“ bereits über 1.800 Menschen zu einem festen Wohnsitz verholfen. Dank eines Netzwerks gemeinnütziger Bauvereinigungen wurden 945 leistbare Wohnungen vermittelt.
Finanziert vom Sozialministerium mit bisher 12 Millionen Euro, galt das Projekt als Vorreiter. Nach dem Auslaufen im September 2024 wird es nun als flächendeckendes, langfristig abgesichertes Programm fortgeführt.
Direkt in ein neues Zuhause
Das Herzstück des „Housing First“-Ansatzes ist der direkte Zugang zu einer eigenen Wohnung – ohne den Umweg über Notquartiere oder befristete Unterkünfte. Damit erhalten Betroffene eine solide Grundlage für ein stabiles Leben.
Sie unterzeichnen einen eigenen Mietvertrag und tragen die Miete selbst, während finanzielle Hürden wie Kautionen oder erste Anschaffungen durch das Programm abgefedert werden. Eine individuelle Startunterstützung von bis zu 800 Euro hilft, die neue Wohnung mit dem Nötigsten auszustatten.
„Housing First“ setzt auf engmaschige Betreuung. Sozialarbeiter:innen begleiten die teilnehmenden Menschen bei ihrem Neustart – ob bei finanziellen Herausforderungen, persönlichen Krisen oder Fragen des Alltags.
Ambitionierte Ziele bis 2026
Das neue Programm soll bis Ende 2026 rund 1.200 Wohnungen bereitstellen und 2.500 Menschen den Weg aus der Obdachlosigkeit ebnen. Wohnungen werden sowohl von gemeinnützigen Bauvereinigungen als auch privaten Vermieter bereitgestellt, um flexibel auf regionale Bedarfe reagieren zu können.
Mit einem Gesamtbudget von 20 Millionen Euro und der gesetzlichen Verankerung des Programms wird nicht nur die Finanzierung langfristig gesichert – auch die teilnehmenden Organisationen erhalten dringend benötigte Planungssicherheit.
Hoffnung für die Zukunft
Das neue „Housing First“-Programm geht über die bisherigen Maßnahmen hinaus: Es erweitert das Beratungsnetzwerk österreichweit und öffnet Sozialorganisationen die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. Das Projekt hat eine wichtige Signalwirkung: Ein eigenes Zuhause ist ein entscheidender Schritt, um Armut zu überwinden – und schafft Perspektiven für die Zukunft.
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