Internet Plattformen aus einer neuen Perspektive betrachtet

veröffentlicht am 15.06.2023

Studie zu ökologischen Auswirkungen von Plattformen auf unser tägliches Leben

schematischer grüner Kopf, WLAN Symbol, © Gerald auf Pixabay
Plattformen sind heute Teil unseres Alltags geworden. Neben allen Annehmlichkeiten gibt es immer wieder Kritik. Die Verbreitung von Fake News und Hate Speech wird beschleunigt, einige sehen die mächtigen Plattformen als Hort des „Überwachungskapitalismus“, da sie unseren privaten Konsum immer stärker prägen.

Wie wirken sich Plattformen auf Verbraucherinteressen und den nachhaltigen Konsum aus?

Social Media-Plattformen, Suchmaschinen und Online-Shops werden zum Motor für Klima-, Umwelt- und Ressourcenverbrauch, wenn sie einen schrankenlosen Konsum befördern.
Auf der anderen Seite bieten sie auch viele Möglichkeiten, die Konsument:innen dabei zu unterstützen, ökologische Entscheidungen zu treffen.

Die Studie des deutschen Verbraucherforschungsinstituts ConPolicy Nachhaltigkeits- und verbraucherorientiertes Systemdesign für digitale Plattformen * hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wirkungen von Plattformen auf Verbraucherinteressen und die nachhaltige Entwicklung zu klären. 

Ein kurzer Einblick

Um einen Eindruck zu bekommen, wie sich das Konsumverhalten geändert hat, wurden in der Studie zunächst die digitalen und die analogen Bedingungen gegenübergestellt:  Große Unterschiede finden sich z.B. wenn es um die Menge und Qualität von Informationen geht, das Angebot von Sharing und Gebrauchtwaren oder die Reichweite von Werbung.

In der Folge werden die verschiedenen Phasen des Konsumierens – vom Konsumwunsch über Suche und Bewertung bis zum Kauf und der Entsorgung - analysiert. Dabei werden für die einzelnen Problemfelder wie z.B. personalisierte Werbung oder Probleme nach dem Kauf Lösungsvorschläge gemacht.

Lösungen, wie eine nachhaltigkeits- und verbraucherorientierte Plattformarchitektur gestaltet werden kann und ein Ausblick darauf, dass der Konsum in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung eine notwendige Systemänderung braucht, runden die Untersuchung ab.

Fazit 

Auch wenn das Lesen der Studie Einiges an Zeit erfordert, bringt sie eine wichtige, wenige erforschte Sichtweise auf das sich laufend verändernde Konsumverhalten und die sich wandelnden Märkte.

Es wird eindeutig festgestellt, dass für die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele massive Reduktionen im Vergleich zum heutigen Konsumniveau erforderlich sind. Hier sind besonders Jene gefordert, die bisher einen großen ökologischen Fußabdruck haben.

Auch die Politik ist gefordert denn z.Zt. steht die digitale Welt im Widerspruch zu den UN Richtlinien für Verbraucherschutz und zu den nachhaltigen Entwicklungszielen - SDG. „Im Mittelpunkt der politischen Zielsetzungen der Vereinten Nationen stehen das Wohlergehen der Menschen und die Beachtung von ökologischen Grenzen für die menschliche Wirtschaftstätigkeit; Konsum und Wirtschaft werden auf eine dienende Funktion verwiesen“.

Die gesamte Studie finden Sie hier.

*(im Rahmen des vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Vorhabens CO:DINA 

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